Winter Stars

Dieses Stück entstand 2018 für ein Weihnachtskonzert mit einem Frauenensemble, in dem neben diesem Stück noch die "Ceremony of Carols" von Britten sowie ein weiteres Stück von mir, "Alone in the night", aufgeführt wurden.

Das Stück basiert auf dem Text "Winter Stars" von Sara Teasdale. Wie in vielen von Teasdales Gedichten geht es auch hier um eine von Leid geplagte Person, die in den Himmel schaut und Trost in der Konstanz und Schönheit der Sterne findet. 

Musikalisch verwendet das Stück ein längeres Thema, das zunächst solistisch vorgetragen wird, während die Harfe nur sehr dezent mit einzelnen Tönen begleitet. Nach und nach kommt der restliche Frauenchor dazu und bildet immer voller werdende Harmonien unter dem Solo. 

Der anschließende Mittelteil verlässt die depressive Stimmung des Anfangsteils und wechselt nach Dur, genau in den Moment, als das lyrische Ich den Kopf hebt und zu den Sternen schaut. Auch die Harfenbegleitung wird nun lebhafter und der Gedanke an eine glückliche Kindheit vertreibt die Sorgen des lyrischen Ichs. 

Zum Schluss kehrt das Ausgangsmotiv des Anfangs zurück, jetzt vom gesamten Frauenchor einstimmig vorgetragen, die Unveränderlichkeit der Sterne symbolisierend. Beim letzten Wort "stars" fächert der Chor in einen ätherisch schwebenden Dur-Dreiklang aus. 

"Winter Stars", von Sara Teasdale (1884-1933):

I went out at night alone;

The young blood flowing beyond the sea

Seemed to have drenched my spirit’s wings—

I bore my sorrow heavily.

But when I lifted up my head

From shadows shaken on the snow,

I saw Orion in the east

Burn steadily as long ago.

From windows in my father’s house,

Dreaming my dreams on winter nights,

I watched Orion as a girl

Above another city’s lights.

Years go, dreams go, and youth goes too,

The world’s heart breaks beneath its wars,

All things are changed, save in the east

The faithful beauty of the stars.

Besetzung: Sopran solo, SSAA, Harfe

Dauer: 6.5 min

Frauenensemble des Landesjugendchores Rheinland-Pfalz, Harfe: Clara Simarro Röll, Leitung: Julian Mörth, 2018