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Mittag
"Mittag" habe ich 2016 für meine Schwester Guenaelle zum 18. Geburtstag geschrieben und mit ihr bei Jugend musiziert uraufgeführt.
Der Text ist von Paul Barsch und beschreibt einen heißen Sommermittag in der Natur, an dem es so heiß ist, dass sich fast nichts regt. Nur eine Schlange zuckt kurz hervor, um sich dann aber schnell wieder hinzulegen. Alle anderen Tiere haben sich in ihre Behausungen zurückgezogen, um den Abend abzuwarten.
Ich habe in diesem Lied versucht, die erdrückende Hitze mit möglichst wenig Tönen darzustellen. Das Klavier spielt bis auf ganz wenige Stellen ausschließlich ein- oder zweistimmig und die Taktart ist durch lange Töne und Überbindungen komplett verschleiert. Es gibt keinen Rhythmus, die einzelnen Töne verhallen ungehört in der Stille. Die Singstimme hat viele Passagen ohne Begleitung, die ebenso leer und erdrückend wirken.
Das Lied existiert in einer hohen und einer tiefen Fassung.
"Mittag", von Paul Barsch (1860-1931):
Kein Ton, kein Hauch. Das Bergtal ruht
In greller Mittagssonnenglut.
Und Gras und Blumen, Strauch und Baum
Umfängt es wie ein tiefer Traum.
Da plötzlich aus dem Blumenflor
Blitzt jäh ein Schlangenhaupt empor.
Es starrt zur Ferne unbewegt,
Als hätt sich's leise dort geregt.
Nur Täuschung war's. Die Schlange neigt
Sich still zurück, der Mittag schweigt.
Wie Traum liegt's auf dem Blumenflor,
Und Frieden ist es, wie zuvor.
Besetzung: Singstimme, Klavier
Dauer: 4 min
Mezzosopran: Guenaelle Mörth, Klavier: Julian Mörth